Medienmitteilung Einzelinitiative
Tobias Ulrich (GRÜNE Volketswil), Gunnar Guggenbühl und Ernst M. Kistler (beide IGLU Volketswil) fordern in einer Einzelinitiative grössere Anstrengungen der politischen Gemeinde zum Schutz und zur Förderung der Artenvielfalt (Biodiversität). Die Gemeinde soll für die Jahre 2024 bis 2026 dafür einen Rahmenkredit in der Höhe von Fr. 350’000.- bewilligen.
Die Initianten anerkennen das bisherige Engagement der Gemeinde, orten aber Nachholbedarf. In diesem Sinne ist der Initiativtext abgefasst. Mit dem Rahmenkredit soll vor allem der Anteil ökologisch wertvoller Flächen auf dem Gemeindegebiet erhöht und deren Qualität und Vernetzung gefördert werden. Dazu kann es sich anbieten, entsprechende Unterstützungsbeiträge für Grundeigen-tümerinnen und -eigentümer zu schaffen. Die mit dem Kredit zu finanzierenden Biodiversitäts-fördermassnahmen sollen zusätzlich zu bereits beschlossenen oder geplanten Massnahmen durchgeführt werden. Über die Aufteilung des Rahmenkredits auf Einzelprojekte soll der Gemeinderat entscheiden. Nach Ablauf der Kreditperiode soll er Bericht über die getroffenen Massnahmen, deren Wirkungen und den weitergehenden Handlungsbedarf erstatten.
In ihrer Begründung spannen die Initianten einen weiten Bogen. Gestützt auf den UN-Bericht Making Peace with Nature (2021), streichen sie heraus, dass derzeit drei Krisen gleichzeitig herrschten: der Klimawandel, der Rückgang der Biodiversität und die Verschmutzung von Luft, Land und Wasser.
Diese drei grossen Krisen sind menschengemacht und bedrohen uns und die kommenden Generationen. Wir sind aufgefordert diesen unverzüglich, gleichzeitig und koordiniert zu begegnen. Sie verstärken sich teilweise gegenseitig und dürfen keinesfalls gegeneinander ausgespielt werden. Neben der Aktualität der Klimakrise drohen die anderen beiden, insbesondere der Schutz der Biodiversität, unter die Räder zu geraten, deshalb diese Einzelinitiative.
Die Biodiversität ist in einem alarmierenden Zustand
Rund die Hälfte aller Arten und Lebensraumtypen sind heute in der Schweiz bedroht. Dazu gehören viele Insekten wie Bienen, Schmetterlinge, Heuschrecken, Libellen, aber auch Vögel, Amphibien, Reptilien, Säugetiere und Pflanzen. Im Kanton Zürich ist beispielsweise der Bestand an Feldlerchen in den letzten zehn Jahren um die Hälfte eingebrochen. In Volketswil fehlt diese Art seit ein paar Jahren ganz. Gemäss kantonalem Umweltbericht aus dem Jahre 2018 reichen die bisherigen Anstrengungen für eine Trendwende nicht aus.
Auf lokaler Ebene verfügt die Gemeinde – in Zusammenarbeit mit örtlichen Fachkräften – über eine Vielzahl an Möglichkeiten, um die Artenvielfalt im Kleinen zu fördern. Revitalisierte Gewässer, wertvolle Wälder und aufgewertete Waldränder, artenreiche Wiesen und Grünflächen mit einheimischen Pflanzen, insbesondere auf gemeindeeigenen und privaten Grundstücken, vernetzende Elemente wie einheimische Sträucherhecken und Baumreihen, begrünte Strassenränder, Dach- und Fassadenbegrünungen, Bekämpfung invasiver Arten und entsprechend gut informierte Gemeindeangestellte und Bewohner und Bewohnerinnen tragen allesamt zum Erhalt und zur Förderung der Artenvielfalt bei.
Die Gemeinden rund um den Greifensee, dessen Schutzgebiet für den Erhalt seltener Vogel- und Pflanzenarten von enormer Bedeutung ist, haben dank der Annahme ähnlicher Einzelinitiativen ab 2021 ihre Anstrengungen zum Schutz der Artenvielfalt deutlich erhöht. Für Volketswil kann sich eine entsprechende Zusammenarbeit mit diesen Gemeinden zwecks Nutzung von entsprechenden Synergien anbieten.
Tobias Ulrich, 077 472 33 32
Gunnar Guggenbühl, 076 530 90 59
Ernst M. Kistler, 079 430 77 44